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Expertin für eine zukunftsfähige Landwirtschaft
Sie gilt als ausgewiesene Expertin für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Prof. Dr. Natalie Laibach besetzt die neue, zweite Stiftungsprofessur der Hochschule Rhein-Waal (HSRW), überschrieben mit „Nachhaltige Landnutzungssysteme“. Die Stiftungsprofessur nimmt den Zusammenhang zwischen der Biologie von Pflanzen und deren Anbauflächen im Zusammenspiel mit anderen Faktoren in den Fokus. Prof. Dr. Laibach will mit ihrer angewandten Forschung vor allem der Frage nachgehen, wie die Nutzung von Land ab sofort nachhaltiger gestaltet werden kann und welche Systeme für eine nachhaltige Landwirtschaft geeignet sind.
Die Stiftungsprofessur „Nachhaltige Landnutzungssysteme“ ist die nunmehr zweite in der jungen Geschichte der Hochschule Rhein-Waal. Tatkräftige Akteure haben sich für ihr Zustandekommen eingesetzt, darunter Silke Gorißen, heutige Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, damals noch in ihrer Position als Landrätin des Kreises Kleve, Hans-Josef Kuypers, ehemaliger Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, und Peter Wack, ehemaliger Geschäftsführer Förderverein der Hochschule Rhein-Waal - Campus Cleve e.V.. Ermöglicht wurde die Stiftungsprofessur durch zahlreiche fördernde Partner. In alphabetischer Reihenfolge sind dies: Architekt Wilmsen, Förderverein der Hochschule Rhein-Waal - Campus Cleve e.V., Karl-und-Maria-Kisters-Stiftung, Katjes Fassin GmbH + Co. KG, Landgard Stiftung, MERA Tiernahrung GmbH, Probat SE, von Gimborn Maschinenfabrik GmbH, Sparkasse Rhein-Maas, Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH mit Sparkassen und Volksbanken sowie die ZEVENS-Stiftung. Sie alle stehen gemeinsam über einen Zeitraum von fünf Jahren für die Kosten dieser Stiftungsprofessur „Nachhaltige Landnutzungssysteme“ ein. Anschließend wird die Stiftungsprofessur in den regulären Haushalt der Hochschule Rhein-Waal übergehen.
Zur Bekanntgabe der Vergabe der Stiftungsprofessur an Prof. Dr. Laibach kamen nun Unterstützer und Förderer in der Hochschule Rhein-Waal zusammen. NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen unterstrich die große Bedeutung der Landwirtschaft im Kreis Kleve, die dort nach dem Gesundheits- und Sozialwesen die zweigrößte Branche sei. „Die Landwirte spüren einerseits den Preisdruck des Marktes, andererseits sind die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Tierschutz gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist die Stiftungsprofessur für nachhaltige Landnutzungssysteme ein wichtiges Instrument, um diese Herausforderungen zu stemmen“, sagte Ministerin Gorißen. Auch Landrat Christoph Gerwers betonte, er sei „sicher, dass auch die Landwirtschaft und die verarbeitenden Betriebe im Kreis Kleve von der Stiftungsprofessur profitieren werden“. Mit Blick auf die zahlreichen Unterstützer der Stiftungsprofessur sagte Landrat Gerwers: „Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, durch diese gelungene Kooperation zwischen Hochschule Rhein-Waal, Kreis Kleve, Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, Förderverein Campus Cleve und vielen fördernden Unternehmen und Institutionen aus der Region die Stiftungsprofessur zu ermöglichen. Dies ist ein auch ein deutliches Zeichen für eine starke Unternehmerschaft im Kreis Kleve, die zusammenhält und bereit ist, ,ihre‘ Hochschule tatkräftig zu unterstützen.“ Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, sagte: „Stiftungsprofessuren bauen Brücken. Wissenschaft, Wirtschaft und die Region arbeiten zusammen und profitieren von dieser Kooperation.“
Entscheidend für die inhaltliche Ausrichtung der Stiftungsprofessur war, „dass der Niederrhein eine der stärksten Anbauregionen für Gemüse in Deutschland ist und zusammen mit den Niederlanden eine der größten und qualitativ stärksten Gartenbauregionen im Herzen Europas bildet“, wie HSRW-Präsident Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen seinerzeit sagte, als verkündet wurde, dass die Hochschule Rhein-Waal eine zweite Stiftungsprofessur erhält. Gleichzeitig, so der Hochschul-Präsident weiter, steige der Druck auf die Agrarwirtschaft dadurch, dass Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte eine immer größere Rolle spielten. In diesem Strukturwandel könne der Niederrhein, so Prof. Dr. Locker-Grütjen, eine Vorreiterrolle übernehmen - mit flankierender wissenschaftlicher Hilfe durch Prof. Dr. Natalie Laibach und die Stiftungsprofessur „Nachhaltige Landnutzungssysteme“.
Geboren und aufgewachsen in Essen, entwickelte Prof. Dr. Laibach schon früh ein Interesse an den Grundlagen der Molekularbiologie. Nach einem Studium der Biologie und Biowissenschaften, Biotechnologie und Umweltwissenschaften schloss sie ihre Promotion am Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen an der Universität Münster ab. Danach wechselte sie an die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn. Dort wurden in einem interdisziplinären Team neue technologische Entwicklungen aus unternehmerischer und agrarökonomischer Sicht beleuchtet, um ihr Potenzial für eine nachhaltige Landwirtschaft und Bioökonomie zu entwickeln. Weiterhin war sie am Center for Research in Agricultural Genomics (CRAG) sowie am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME) tätig. Ihre Forschungsaktivitäten umfassen pflanzliches Metabolic Engineering, Sterolbiosynthese, Umwelteinflüsse auf den pflanzlichen Stoffwechsel, nachhaltige pflanzliche Ressourcen sowie zirkuläre Bioökonomie. Außerdem hat Prof. Dr. Laibach ein besonderes Interesse an Kulturpflanzen, die ein hohes Potenzial für eine resilientere und diverse Landwirtschaft haben. Neben der Forschung liegen der 36-Jährigen die Vermittlung von evidenzbasierter Nachhaltigkeit und der interdisziplinäre Austausch am Herzen, wie sie auch bei der Pressekonferenz in der Hochschule Rhein-Waal betonte. „Interdisziplinarität ist wichtig, um tragfähige Ideen zu entwickeln. Genau das möchte ich hier am Campus Kleve machen und darf sagen, dass es für mich so anfühlt, als sei ich schon immer hier“, sagte Prof. Dr. Laibach.
Die Erzeugung und Vermarktung von Nahrungsmitteln sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Um Landwirtschaft und verarbeitenden Betrieben im Kreis Kleve Impulse für den notwendigen Transformationsprozess in Richtung Nachhaltigkeit zu liefern, will Prof. Dr. Laibach konkrete Fragestellungen beleuchten. Antworten sollen fachübergreifend, in enger Kollaboration mit der Praxis und unter Einbeziehung von Studierenden gefunden werden.
Um die Stiftungsprofessur zu finanzieren, wurden 750.000 Euro bei den unternehmerisch Tätigen eingeworben. Dies ist in Kooperation von Hochschule Rhein-Waal, Kreis Kleve, Wirtschaftsförderung Kreis Kleve und des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. gelungen. Anschließend startete eine Kommission das Verfahren zur Berufung. Alle Beteiligten freuen sich, dass die Stiftungsprofessur „Nachhaltige Landnutzungssysteme“ nun mit Prof. Dr. Natalie Laibach als Expertin für eine zukunftsfähige Landwirtschaft besetzt werden konnte.