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10.07.2024 / Pressemeldung

ESG kann eine Chance für Unternehmen sein

Das Wort allein ist schon ein Ungetüm und auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz stellt viele Unternehmerinnen und Unternehmer vor Herausforderungen. Warum es sich trotzdem lohnen kann, sich möglichst frühzeitig mit dem Thema ESG-Reporting zu beschäftigen, erläuterten Expertinnen und Experten nun auf Einladung der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve.

Die dritte der von den Volksbanken und Sparkassen im Kreis Kleve geförderten ESG-Veranstaltung, dieses Mal im PAN Kunstforum in Emmerich am Rhein, stieß erneut auf großes Interesse bei Unternehmerinnen und Unternehmern. Nach der Begrüßung durch Brigitte Jansen, die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, lieferte Dr. Benedikt Rösen, Innovationsmanager bei der Kreis-WfG, einen kurzen Rückblick auf die vorausgegangenen beiden Veranstaltungen.

Die nunmehr dritte ESG-Veranstaltung nahm das Lieferkettengesetz in den Fokus. Und mit diesem kennt sich Prof. Dr. habil. Lisa Fröhlich als Gründerin des ISPIRA - Think Tank für nachhaltige Lieferketten sowie langjährige Präsidentin der CBS International Business School bestens aus. In ihrem Vortrag erläuterte sie den Gästen, weshalb das Gesetz für Unternehmen vielmehr eine Chance als ein Kostentreiber sein kann. Ihre Empfehlung lautetet: Vor allem beim Einkauf sollten Firmen ein Bewusstsein entwickeln für die Vorteile nachhaltiger Lieferketten und die Produktbeschaffung entsprechend strategisch angehen. Beim ESG-Reporting gelte es, alle Mitarbeitenden mit ins Boot zu nehmen, „das kann ein Nachhaltigkeitsmanager nicht allein machen“, so Prof. Fröhlich. Die Berichtspflicht eben auch ein Hilfsmittel, ein adäquates Risikomanagement aufzubauen.

Wie Nachhaltigkeit in der Praxis umgesetzt und entsprechend dokumentiert wird, erläuterten Constanze Drescher von der Dr. Müller, Hufschmidt Steuerberatungsgesellschaft mbH aus Straelen sowie Stefan Ingenhaag und Lena Arretz von der Mühlhoff Umformtechnik GmbH aus Uedem. Bei der Dr. Müller, Hufschmidt Steuerberatungsgesellschaft mbH sind es viele kleine Maßnahmen, die in Summe helfen, Energie und Ressourcen einzusparen sowie Mitarbeitende zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen. Das Unternehmen betreibt unter anderem eine große Solaranlage mit einem Ladepark für E-Autos, wickelt die meisten Vorgänge papierlos ab, umgibt sich mit einer ökologisch wertvollen Ganzjahresgartenanlage und engagiert sich im Umwelt- und Naturschutz. Zur Unternehmenskultur gehören aber auch soziales Engagement.

Die Mühlhoff Umformtechnik GmbH bindet die gesamten 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Thema ESG-Reporting ein. Mit Erfolg: „Viele Daten und viel Wissen liegen schon vor“, resümierte Lena Arretz, die bei Mühlhoff ein sechsmonatiges Praxissemester absolviert. Ihr Fazit: „Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz lässt sich auch gut intern, also ohne externe Berater, umsetzen. Künftig möchte der Automobilzulieferer bei der ESG-Berichterstattung vermehrt künstliche Intelligenz zum Einsatz bringen. Außerdem sollen Daten automatisch erfasst, statt manuell in Listen eingetragen werden. Prokurist Stefan Ingenhaag riet den Gästen im PAN Kunstforum, sich frühzeitig mit dem Thema ESG zu beschäftigen und sich dabei auch mit anderen Firmen in der Region inhaltlich auszutauschen.

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion wurde nochmals deutlich, dass das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eine Chance bietet, Risiken in der Lieferkette zu minimieren sowie in Nachhaltigkeit und Automatisierungsprozesse zu investieren. Dadurch können Unternehmen Kosten einsparen und sich weiter erfolgreich am Markt positionieren.

Von links: Stefan Ingenhaag und Lena Arretz von der Mühlhoff Umformtechnik GmbH, Simon Kawaters und Constanze Drescher von der Dr. Müller, Hufschmidt Steuerberatungsgesellschaft mbH, Fabienne van Lier, Brigitte Jansen, Dr. Benedikt Rösen und Marc Cattelaens von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve sowie Prof. Dr. habil. Lisa Fröhlich von ISPIRA - Think Tank für nachhaltige Lieferketten.