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17.04.2025 / Pressemeldung

Saisonstart für das „weiße Gold“ vom Niederrhein

Spargel ist weit mehr als nur ein saisonales Lieblingsgericht – er steht für gelebte Tradition, Regionalität und echten Genuss. Der Kreis Kleve bietet mit seinem milden Klima und den fruchtbaren Böden, die idealen Bedingungen für den Anbau des beliebten „Königsgemüses“. Jedes Jahr erwarten viele Spargel-Fans die erste Ernte, denn der Spargelanbau hat am unteren Niederrhein eine lange Geschichte und ist tief in der regionalen Kultur verankert. Viele Familienbetriebe pflegen dieses Erbe seit Generationen und halten damit die traditionsreiche Landwirtschaft lebendig. Einer dieser Betriebe ist der Spargelhof Janßen in Geldern-Walbeck. Dort trafen sich jetzt auf Einladung der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, zahlreiche Spargel-Experten, um gemeinsam den Start in die neue Saison zu feiern.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren startete die Spargelsaison in diesem Jahr spürbar entspannter – sehr zur Freude vieler Landwirte. Die ersten Stangen ließen sich nicht nur früher ernten, sondern zeigten sich auch kräftiger und dicker als in den Vorjahren. Dies sei vor allem dem etwas feuchteren Wetter des letzten Jahres zu verdanken, erklärt Gastgeber Dirk Janßen. Zusammen mit seiner Familie und vielen helfenden Händen konnten Sie die Vorbereitungen für die Ernte in diesem Jahr vier Wochen früher abschließen. Auch Christian Spitz vom Spargelhof Spitz in Wachtendonk berichtet von einem positiven Start und Christoph Brimmers vom Spargelhof Brimmers (Klosterhof Spargel) in Straelen ergänzt, dass die Nachfrage in diesem Jahr besonders hoch sei – ein erfreuliches Signal für die Betriebe.

Neben den guten Wachstumsbedingungen rückt jedoch ein weiteres Thema immer stärker in den Fokus: Die Vermarktung des Traditionsgemüses. Christian Spitz berichtet von seinen neuen Social-Media-Kanälen, die besonders junge Menschen wieder für den Spargel begeistern sollen. Auch Familie Janßen geht diesen Weg: Auf ihrem Hof kümmern sich vor allem die Töchter um die digitale Präsenz – mit viel Engagement und frischen Ideen, die das Traditionsprodukt zeitgemäß ins Rampenlicht rücken. Doch nicht nur im Netz soll die Neugier geweckt werden. Hofführungen und Schulbesuche sollen Interessierten näherbringen, wie das Gemüse vom Feld auf die Teller gelangt und vor allem auch wie viel Aufwand in jedem Jahr dahintersteckt. Denn was viele nicht wissen: Jede einzelne Stange muss per Hand gestochen werden. „Das ist viel Arbeit und sowohl kosten-, als auch personalintensiv“, so Anita Janßen. Umso wichtiger sei es, der Öffentlichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und die Wertschätzung für das Königsgemüse zu stärken. Denn die Preise sind zwar hoch, aber gerechtfertigt. Anita Janßen betont: „Das, was wir machen, machen wir aus Leidenschaft!“

Auch der Bürgermeister der Stadt Geldern, Sven Kaiser und Brigitte Jansen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, zeigten sich erfreut über den gelungenen Auftakt der Spargelsaison. Besonders in den vergangenen Jahren seien Themen wie Regionalität und Nachhaltigkeit wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt – eine Entwicklung, die beide sehr begrüßen. „Denn der Spargelanbau und die kulinarische Zubereitung des Spargels sind ein wichtiges Standbein für die Wirtschaft und den Tourismus der Region“ so Sven Kaiser. Auch Brigitte Jansen stimmt dem zu – „Man ist dort gerne, wo man gut isst“. So wie der Grünkohl zum Winter gehört, ist der Spargel ein kulinarisches Aushängeschild des Frühlings und längst mehr als ein reines Genussmittel. Als regional verankertes Produkt zieht er Jahr für Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern in den Kreis Kleve. Seine große Beliebtheit macht ihn zugleich zu einem starken Botschafter für die Region – insbesondere im Standortmarketing. Kein Wunder: Mit über 310 Hektar Spargelanbaufläche liegt mehr als ein Fünftel, genauer 22 Prozent, der gesamten Anbaufläche des Rheinlandes im Kreis Kleve – ein beeindruckender Wert, der die Bedeutung des „weißen Goldes“ auch wirtschaftlich unterstreicht.

Begleitet wird der Start in die Spargelsaison in diesem Jahr allerdings auch von einem traurigen Ereignis: Der plötzliche Tod von Heinz-Josef Heyer, hat in Walbeck und darüber hinaus große Betroffenheit ausgelöst. Als langjähriger Spargelgrenadier war er vielen als das „Gesicht des Walbecker Spargels“ bekannt – stets präsent, voller Leidenschaft und mit einem großen Herz für die Tradition des Spargels im Kreis Kleve. Zu seinem Gedenken wird es in diesem Jahr weder einen Spargelumzug noch begleitende Festveranstaltungen geben.

Die Liebhaber des Frühlingsklassikers können sich aber auch in diesem Jahr auf besondere Genussmomente freuen: Carmen Eichler, Touristikerin der Stadt Geldern, verweist auf die „Spargel-Schlemmer-Routen“, die in einem eigens gestalteten Flyer vorgestellt werden. Drei Radstrecken zwischen 32 und 79 Kilometern laden dazu ein, Bewegung, Landschaft und Genuss zu verbinden – etwa durch einen Besuch auf dem Spargelhof oder in einem der teilnehmenden Restaurants. Besonders beliebt: die „Spargel-Schlemmertage“ mit Hofbesichtigung und großem Spargelessen. Auch bei der Zubereitung hat sich einiges getan. Die klassische Variante mit Kartoffeln, Schinken und Butter bleibt zwar beliebt – doch viele neue Rezeptideen sprechen vor allem die jüngere Generation an.
Zahlreiche dieser kreativen Spargelgerichte sind auf der Homepage der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve wfg-kreis-kleve.de zu finden.

Dort präsentieren Gastronomiebetriebe und Direktvermarkter aus der Region ihre Spezialitäten. Corinna Strunk, zuständig für den Bereich Tourismus bei der Kreis-WfG, verrät zudem: Food-Bloggerin Janine Hegendorf hat auch in diesem Jahr wieder ein raffiniertes Rezept kreiert – zu sehen auf den Social-Media-Kanälen (@nutsandblueberries) und auf denen der WFG Kreis Kleve.

Vordere Reihe: Sven Kaiser (Bürgermeister Stadt Geldern), Anita Janßen (Spargelhof Janßen) und Matthias Berghs (Spargelhof Berghs) Hintere Reihe: Dirk Janßen (Spargelhof Janßen), Christian Spitz (Spargelhof Spitz), Brigitte Jansen (Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Christoph Brimmers (Spargelhof Brimmers), Corinna Strunk (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Carmen Eichler (Tourismusförderin Stadt Geldern) und Guido Ingenbleek (Wirtschaftsförderung Stadt Geldern).