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25.02.2025 / Pressemeldung

Ausbildung sorgt für die Fachkräfte von morgen

Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve freute sich über eine Rekordbeteiligung bei ihrem jüngsten Unternehmerfrühstück: Mehr als 100 Gäste waren der Einladung zur Kooperationsveranstaltung mit der Stadt Goch im Hotel Litjes gefolgt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Fachkräftemangel: Herausforderungen und zukunftsweisende Lösungsansätze“. Auch dieses Mal gab es für die Unternehmerinnen und Unternehmer wieder zahlreiche Tipps für die Personalrekrutierung und -bindung.

Eröffnet wurde das Unternehmerfrühstück durch Bürgermeister Ulrich Knickrehm, der den Teilnehmenden aktuelle lokale Themen vorstellte. Im Zentrum seines Vortrags standen drei Zahlen: 170, 26,4 und 65. Dabei beträgt 170 Millionen Euro die Investition der Firma Tricor in das neue Werk zur Produktion von Schwerwellpappe im interkommunalen Gewerbegebiet Weeze-Goch. „Das ist die größte Investition, die im Kreis Kleve jemals getätigt wurde, und bedeutet einen Schub für die ganze Region“, sagte Knickrehm. 26,4 Millionen Euro ist der Betrag, den die Stadt Goch zuletzt durch die Gewerbesteuer eingenommen hat, „auch das ein Rekord“, so der Bürgermeister. 65 Millionen Euro sind die Summe der Transferleistungen, die die Stadt Goch derzeit aufwendet. „Das macht mehr als die Hälfte unseres städtischen Haushalts aus und stellt eine große finanzielle Belastung dar“, erläuterte Knickrehm. Trotz der strukturell defizitären Haushaltslage appellierte der Bürgermeister, die Gewerbesteuer nicht zu erhöhen. Ortsansässige Unternehmen bat er, sich sozial zu engagieren, etwa in Form von Sponsoring für gute Zwecke.

Anschließend stellte Geschäftsführerin Brigitte Jansen den Gästen die vielfältigen Aktivitäten der Kreis-Wirtschaftsförderung vor und lud sie ein, den Kontakt dorthin zu suchen, wenn Bedarf an Beratung, Unterstützung und Information besteht oder der Kontakt zur Hochschule Rhein-Waal gesucht wird. Auch sie zeigte sich beeindruckt von den Gocher Erfolgszahlen: „Sie haben sich in vielen Belangen sehr gut entwickelt, verzeichnen steigende Einwohner- und Gäste-Übernachtungszahlen. Das ist ein Grund, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken“, sagte Jansen.

Dominik Blechschmidt, Geschäftsführer Operativ der auch für den Kreis Kleve zuständigen Agentur für Arbeit Wesel, und Carina Cleven-Pawletko, Leiterin der Abteilung Jobcenter und Migration des Kreises Kleve, präsentierten verschiedene Angebote für Unternehmerinnen und Unternehmer. Sascha Bongertmann sowie Nils Heuer von der Agentur für Arbeit und Max Jürgens vom Jobcenter Kreis Kleve stellten den Unternehmerinnen und Unternehmern hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten vor - von der Beschäftigtenqualifizierung über den Job-Turbo bis zur Fachkräfte-Gewinnung aus dem Ausland.

In einer Gesprächsrunde, moderiert durch Andrea Franken, ging es anschließend um Erfolg bringende Maßnahmen beim Recruiting. Die Carl Prinz GmbH & Co. KG ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Profilsystemen im Bereich Fußbodentechnik. Die Tür von Personalleiterin Bettina Prinz stehe dem Team stets offen. „Wir haben flache Hierarchien und immer ein offenes Ohr für unsere Mitarbeitenden; Probleme werden schnell gelöst“, betonte sie. Die Gebomed GmbH ist ein ambulanter Pflegedienstleister mit rund 200 Mitarbeitenden. Für Geschäftsführer Alexander Schramm ist die Duale Ausbildung der Königsweg zur Fachkräftegewinnung. Entsprechend engagiert sei die Gebomed Gmbh auf diesem Gebiet, so Schramm: „Wir haben eine eigene Arbeitgebermarke für Auszubildende entwickelt.“ Auch für Hendrik Tönisen, Geschäftsführer der gleichnamigen Bedachungs GmbH, hat die berufliche Ausbildung einen hohen Stellenwert. „Wir haben eine eigene Lehrwerkstatt eingerichtet und können die jungen Leute auf diese Weise bei uns im Betrieb schulen“, berichtete er. Florian Rütters, einer der beiden Geschäftsführer der völcker druck GmbH, setzt beim Recruiting vor allem auf die so genannte Mundpropaganda. „Gerade auch ältere Mitarbeitende können aufgrund ihrer Erfahrung enorm wertvoll für einen Betrieb sein“, sagte er. Die Gocher Stadtverwaltung, erläuterte Bürgermeister Ulrich Knickrehm, versuche bei Bewerbern mit flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und Familienfreundlichkeit zu punkten. Erfolgreich sei man auf der Social-Media-Plattform Tik-Tok. „Ein Video, in dem unsere Auszubildenden über ihre Arbeit berichten, erhielt rund 120.000 Klicks“, sagte Knickrehm. Gute Erfahrungen habe die Verwaltung auch mit der Beschäftigung Langzeitarbeitsloser gemacht.

Anmeldungen für die nächsten Unternehmerfrühstücke nimmt die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve gerne im Veranstaltungskalender online unter www.wfg-kreis-kleve.de entgegen.

Die Protagonisten des Unternehmerfrühstücks in Goch (von links): Andrea Franken (Moderatorin), Alexander Schramm (Gebomed GmbH), Michael Janßen (völker druck GmbH), Brigitte Jansen (Geschäftsführerin WFG Kreis Kleve), Florian Rütters (völcker druck GmbH), Bettina Prinz (Carl Prinz GmbH & Co. KG), Hendrik Tönisen (Tönisen Bedachungs Gmbh), Ulrich Knickrehm (Bürgermeister Stadt Goch), Marc Cattelaens (WFG Kreis Kleve), Carina Cleven-Pawletko (Kreis Kleve, Leiterin Abteilung Jobcenter und Migration), Nils Heuer (Bundesagentur für Arbeit), Max Jürgens (Jobcenter Kreis Kleve), Dominik Blechschmidt (Geschäftsführer Operativ Agentur für Arbeit Wesel), Sascha Bongertmann (Bundesagentur für Arbeit) und Fabienne van Lier (WFG Kreis Kleve).